Mit Ausgabedatum Oktober 2020 wurde ein großer Teil der Normen zur zerstörungsfreien Prüfung von Rohren neu herausgegeben. Dies betraf die Teile 1 bis 3 (EN ISO 10893-1 bis -3) zur elektromagnetischen Prüfung und die Teile 8 bis 12 (EN ISO 10893-8 bis -12) zur Ultraschallprüfung. Grundsätzlich gilt diese Normserie als gelungenes Beispiel für die internationale Harmonisierung, da mit der Veröffentlichung dieser Normenserie im Jahr 2011 die unterschiedlichen europäischen, amerikanischen (und unseres Wissens nach auch japanischen und chinesischen) Normen zur zerstörungsfreien Prüfung von Rohren vereinheitlicht wurden. Da diese Normenserie in der Praxis bewährt ist, wurde diese Normen auch nicht in ihrer Gesamtheit überarbeitet, sondern nur in drei Punkten verbessert. Die Anregung zur Überarbeitung kam von japanischer Seite, die die Nutbreite für die Referenznuten bei den elektromagnetischen Prüfungen an die internationale Norm für Pipelinerohre, API/5L, auf max. 1 mm anpassen wollten. Die europäischen Vertreter haben daraufhin eine Erweiterung des Frequenzspektrums bei der Prüffrequenz der Prüfköpfe für Plattenwellen von 0,3 bis 5 MHz angeregt. Wichtigste vorgeschlagene Verbesserung war aber die Abschaffung der zweiten Nachprüfung, die sich kaum theoretisch rechtfertigen ließ, aber besonders in der betrieblichen Praxis schwer durchführbar war. Alle drei Verbesserungen haben nun Eingang in die neuen Normen zur elektromagnetischen und Ultraschallprüfung von Rohren gefunden.
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