Stahlinstitut VDEh https://vdeh.de/ueber-uns/stahl-erleben-gestern-und-heute/ – 19.03.2024

Stahl erleben – Gestern und Heute

Stahl erleben – Gestern und Heute

Stahl ist überall. Seine Industrie ist Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Der Werkstoff findet unzählige verschiedene Anwendungen – von der filigranen Zahnspange bis hin zum massiven Schiffsrumpf. Eine Welt ohne Stahl? Das ist nicht vorstellbar. Doch die Wenigsten wissen, was hinter dem Werkstoff steckt und was ihn so besonders macht. Auf diesen Seiten finden Sie, wie Stahl und seine Industrie entstanden sind, welche Rolle das Stahlinstitut VDEh und die Wirtschaftsvereinigung Stahl dabei spielten und wo Sie den Werkstoff bei seiner Entstehung und Produktion entdecken können. Auch über den kreativen Umgang mit Stahl in Kunst und Architektur finden Sie an dieser Stelle Informationen.

  • Stahl – Werkstoff und Industrie schreiben Geschichte
  • Stahl entdecken – Auf den Spuren der Stahlherstellung (Werksbesichtigungen und Ausflugsziele)
  • Kreative Anwendung – Stahl in Kunst & Architektur

Stahl – Werkstoff und Industrie schreiben Geschichte

Die Eisen- und Stahlindustrie ist weltweit einer der bedeutendsten und der Tradition nach ältesten Produktionszweige. Seit vor etwa 3000 Jahren das Metall Eisen zu einer materiellen Grundlage der menschlichen Kultur und Zivilisation geworden ist, wurden die technischen Hilfsmittel zur Gewinnung des Eisens aus den Erzen weiterentwickelt. Gleichgeblieben ist die Problemstellung: mit Hilfe von Energie durch eine Kombination von Techniken den Rohstoff Eisenerz für die wirtschaftliche Anwendung nutzbar zu machen. Die frühzeitlich genutzten Rennöfen sind mit der industriellen Entwicklung großen Anlagen gewichen, in denen in Deutschland rund 43 Millionen Tonnen Rohstahl pro Jahr (2014) produziert werden. (Mehr zur Geschichte der Stahlerzeugung im Themenpapier „Geschichte der Eisenhüttentechnik“ (.pdf))

Das Stahlinstitut VDEh begleitet die industrielle Eisen- und Stahlerzeugung seit ihren Anfängen. Die Ziele sind heute, wie auch vor über 150 Jahren dieselben: Weiterentwicklung der Stahltechnologie und des Werkstoffs Stahl mit seinen rund 2400 Güten. Im Mittelpunkt dabei stehen Gemeinschaftsforschung und Erfahrungsaustausch.

Die Geschichte des Stahlinstituts VDEh – Meilensteine

1860/61
Auf Initiative von Leopold Hoesch, Jakob Kocher und Reiner Daelen wird der Technische Verein für Eisenhüttenwesen in Düsseldorf gegründet. Nach einem Gründungsaufruf im Oktober 1860 und vorbereitenden Sitzungen wird am 14. Dezember 1860 die Satzung verabschiedet. Dies gilt als Gründungstag. Der Verein hat 25 Mitglieder. Die Versammlung wählt Leopold Hoesch zu ihrem ersten Vorsitzenden. Im Folgejahr gliedert sich der Technische Verein dem Verein deutscher Ingenieure (VDI) als Zweigverein an.

1880
Trennung des Technischen Vereins vom VDI und Neugründung als selbstständiger Fachverein unter dem Namen Verein deutscher Eisenhüttenleute (VDEh). Der Verein hat 315 Mitglieder.

1881
Gründung der Zeitschrift Stahl und Eisen als Monatszeitschrift im Kommissionsverlag der Druckerei August Bagel. Die erste Ausgabe erscheint im Juli 1881.

1905
Als eine der ersten öffentlichen technischen Fachbibliotheken Deutschlands wird die Bibliothek des VDEh gegründet.

1907
Der Hochofenausschuss wird als erster Fachausschuss gegründet. Der Stahlwerksausschuss (1911), der Chemikerausschuss (1911) und der Walzwerksausschuss (1913) folgen.

1917
Gründung des Kaiser-Wilhelm-Instituts (KWI) für Eisenforschung. Zum ersten Direktor wird Fritz Wüst ernannt. 1948 firmiert das KWI in das Max-Planck-Institut für Eisenforschung (MPIE) um.

1968
Gründung des Betriebsforschungsinstituts als Nachfolger der 1919 gegründeten Wärmestelle beim VDEh.

1986
Umzug vom denkmalgeschützten Eisenhüttenhaus in der Breite Straße 27 in das neue Verwaltungsgebäude in der Düsseldorfer Sohnstraße in unmittelbarer Nachbarschaft des Max-Planck-Instituts für Eisenforschung.

1971
Der Umweltausschuss wird gegründet, nachdem sich seit 1953 diverse Fachgremien zunehmend mit Fragen des Umweltschutzes befassten. Seit 1990 wird er als gemeinsamer Umweltausschuss von Wirtschaftsvereinigung Stahl und VDEh geführt.

1997
Wirtschaftsvereinigung Stahl und der VDEh veranstalten im November 1997 erstmals eine gemeinsame Jahrestagung. Sie folgen damit dem im gleichen Jahr gefassten Beschluss, die Gemeinschaftsaufgaben beider Verbände zusammenzuführen.

2003
Umbenennung des VDEh in Stahlinstitut VDEh.

(Mehr zur Geschichte des VDEh in der Auswahl-Chronik „150 Jahre Stahlinstitut VDEh“ (.pdf))

Stahl entdecken – Auf den Spuren der Stahlherstellung

Die Stahlerzeugung wird durch zwei wesentliche Verfahrensrouten gekennzeichnet: durch den Weg vom „Eisenerz zum Stahl“ und durch den Weg vom „Schrott zum Stahl“. Was Sie immer schon über die Stahlherstellung wissen wollten und nie fragen konnten, zeigt Ihnen der Informationsfilm „Stahl – vom Eisenerz zum Hightech-Produkt“. Allgemein verständlich erläutert er die verschiedenen Wege vom Erz bzw. Schrott zum Stahl und stellt die wichtigsten Produkte vor, die Stahlunternehmen in Deutschland herstellen.

Wer bereits einmal die Gelegenheit hatte, vor Ort zu erleben, wie Stahl produziert und verarbeitet wird, ist noch lange beeindruckt. Wir haben für Sie einige Standorte der Produktion und Weiterverarbeitung aufgeführt, die Besichtigungen anbieten:

Unternehmen Anschrift Kontakt
Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH (HKM) Ehingerstr. 200
47251 Duisburg
Salzgitter AG

Eisenhüttenstr. 99
38239 Salzgitter

thyssenkrupp Steel Europe AG
BesucherCentrum
Kaiser-Wilhelm-Str. 100
47166 Duisburg

Bitte beachten: Werksbesichtigungen müssen bei den genannten Werken schriftlich angemeldet werden. Die Zahl der Besichtigungen ist stark reduziert worden. Unter Umständen ist es sehr schwierig, einen Termin zu bekommen. Halten Sie auch Ausschau nach weiteren Angeboten, wie z.B. einem Tag der offenen Tür.

Aus Versicherungsgründen müssen die Teilnehmer älter als 16 Jahre sein.

„Stahl erleben“ lässt sich auch in der Stahlwelt in Linz.

Stahl historisch

UNESCO Weltkulturerbe Völklinger Hütte Foto: Lokilech (CC-BY-SA-2.5)

Wer es lieber historisch mag, dem sind die zahlreichen Industriemuseen in Deutschland zu empfehlen. Stellvertretend sei hier die Völklinger Hütte im Saarland genannt, eine von 39 Weltkulturerbestätten der UNESCO in Deutschland. Die Völklinger Hütte ist das weltweit einzige vollständig erhaltene Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrialisierung und zugleich das erste Industriedenkmal dieser Epoche, das in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde. Sie präsentiert sich Ihren BesucherInnen als hochspannender und faszinierender Ort, an dem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf vielfältigste Weise begegnen.

Kreative Anwendung: Stahl in Kunst und Architektur

Stahlskulptur von Stefan Sous vor der BND-Zentrale in Berlin

Stahl beflügelt seit jeher die Kreativität von Künstlern und Architekten. Einige der Arbeiten sind im öffentlichen Raum, z.B. in Berlin zugänglich. Als Wegweiser für die Hauptstadt gibt es die Broschüre „Kunst und Architektur aus Stahl in Berlin“. Wer sich Exponate in kleineren Dimensionen anschauen möchte, hat dazu regelmäßig im Stahl-Zentrum in Düsseldorf die Gelegenheit. Die wechselnden Ausstellungen begeistern nicht nur die Mitarbeiter des Hauses.